„Aufwachsen in der digitalen Welt“: Fachtagung von Saferinternet.at mit über 200 Teilnehmenden
Am 13. Februar war die Fachtagung „Aufwachsen in der digitalen Welt“ zu Gast im A1 Headquarter. Anlässlich des diesjährigen Safer Internet Day diskutierte die EU-Initiative Saferinternet.at, vor Fachpublikum digitale Trends und Herausforderungen im Leben Jugendlicher. Die Veranstaltung überzeugte mit spannenden Vorträgen, lebendigen Diskussionsrunden und bot reichlich Raum für den persönlichen Austausch.
(c) Saferinternet.at
Abwechslungsreiches Programm mit Jugendbeteiligung
Wie können sich Kinder und Jugendliche vor sexueller Belästigung im Internet schützen? Welchen Einfluss hat Künstliche Intelligenz auf das Leben Heranwachsender? Und wie kann man junge Menschen bei einem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien unterstützen? Diesen Fragen widmete sich die diesjährige Fachtagung „Safer Internet – Aufwachsen in der digitalen Welt“, bei der der Onlinealltag von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt stand.
Rund 210 Besucher:innen nahmen an der ausgebuchten Veranstaltung teil. Neben den Fachvorträgen von Medien-Expert:innen lieferten auch die Jugendlichen selbst wertvollen Input: Sie gestalteten die Fachtagung maßgeblich mit und luden das Publikum im Rahmen von Tischgruppen zum Erfahrungsaustausch ein. Den Gästen wurden damit vielfältige Einblicke in die digitale Lebenswelt junger Menschen geboten.
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Sexuelle Belästigung im Internet als zentrales Thema
Ein wesentlicher Inhalt der Fachtagung war das Thema sexuelle Belästigung im Internet, mit dem sich auch die diesjährige Studie zum Safer Internet Day auseinandersetzte. Zur Eröffnung betonte Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm in einer Videobotschaft, wie wichtig es sei, über sexuelle Belästigung zu reden, um das Thema ins allgemeine Bewusstsein zu bringen und die Betroffenen zu stärken.
Das taten die Pubertätsexpertin Ines Berger und die pädagogische Leiterin von Saferinternet.at, Barbara Buchegger, in der ersten Keynote: Sie beleuchteten darin Phänomene wie Onlinegrooming, Sexting und Sextortion und lieferten klare Antworten darauf, wie Prävention und Unterstützung gelingen können. Dabei wurde deutlich, wie wichtig eine offene Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen ist und warum Stigmatisierungen wie Victim Blaming unbedingt vermieden werden müssen. Dass die Begleitung von Kindern und die gemeinsame Beschäftigung mit digitalen Medien die beste Prävention sind, war eine zentrale Botschaft des Vortrags.
Spannender Vortrag über KI im Leben von Kindern
Louise Beltzung, Expertin für Digitalisierung und Konsumentenschutz bei der Arbeiterkammer Wien, widmete sich einem weiteren brisanten Thema: In ihrer Keynote lud sie dazu ein, die Rolle von KI im Leben von Kindern kritisch zu hinterfragen. Was bedeutet es für Kinder, schon früh mit Künstlicher Intelligenz in Berührung zu kommen? Welche Chancen und Risiken birgt es, wenn KI immer mehr Teil ihres Alltags wird? Und wie kann die KI-Gesetzgebung der EU dazu beitragen, den Alltag der Jüngsten sicherer zu machen? Anhand praktischer Beispiele gelang es Beltzung, die Allgegenwärtigkeit von KI im Leben von Kindern greifbar zu machen.
Jugendliche kamen als Expert:innen zu Wort
Welche digitalen Themen sind für Jugendliche besonders relevant? Und was sollten Erwachsene darüber wissen? Das weiß niemand besser als die Jugendlichen selbst – deshalb wurden Jugendliche in die Konzeption und Umsetzung der Fachtagung zu involviert. 16 Jugendliche des Saferinternet.at-Youth-Panels gestalteten einen wesentlichen Teil des Programms selbst und erarbeiteten gemeinsam unterschiedliche Themenstationen: In 6 Tischgruppen diskutierten sie mit den Gästen über sexuelle Belästigung im Internet, Schönheitsideale und Social Media, versteckte Onlinewerbung, Cybermobbing, Mental Health und die exzessive Nutzung digitaler Medien sowie KI, Internetbetrug und Cybersecurity.
Beeindruckt zeigten sich die Gäste vor allem davon, welches Wissen die Jugendlichen zu ihren Themenbereichen mitbrachten und wie gut sie dieses vermitteln konnten. In den Tischgruppengesprächen konnten die Anwesenden nicht nur einiges von den Jugendlichen lernen, sondern auch sehr persönliche Eindrücke in deren Lebenswelt gewinnen: Die Erfahrungen, von denen die Jugendlichen selbst und aus ihrem Umfeld zu berichten wussten, lieferten einen wichtigen Input für die Auseinandersetzung mit digitalen Themen. Auch die unterschiedliche Perspektiven, die die Jugendlichen und Erwachsenen auf verschiedene Aspekte des digitalen Lebens hatten, sorgten für einen bereichernden Austausch.
Gleichzeitig wurde in den Gesprächen deutlich, in welchen Punkten die Jugendlichen Handlungsbedarf sehen. Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen, ihnen zuzuhören und auch bei Problemen in der digitalen Welt nicht wegzuschauen, sondern Unterstützung anzubieten, war eine zentrale Forderung an die Erwachsenen. Digitale Medien und Technologien nicht zu verteufeln, sondern sich unvoreingenommen damit auseinanderzusetzen, war ein weiterer Wunsch, den die Jugendlichen den Erwachsenen gegenüber äußerten.
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17.02.2025